Eine Reise in die Vergangenheit
Auszüge aus “Die Kunstdenkmale des Kreises Rügen” von Walter Ohle u. Gerd Baier erschienen 1963.
Zur Verfügung gestellt vom “Evangelischen Pfarramt Bergen auf Rügen”.
Gemeinde: Sehlen / Ortsname: Siehe Groß-Kubbelkow
Lage: im Grundmorönengebiet Mittelrügens / Ortsform: Weiler
Geschichtliche Nachrichten: 1314 ‘Cublikowe’; zu dieser Zeit wohl noch zusammen mit Groß-Kubbelkow (PIB Nr. 2918).
Als selbstständiger Ort wohl im 15. Jh. entstanden, 1471 im Besitz des Erik v. Barnekow (Grünbke, Mskr.; S. 90ff.).
Seitdem bis ins 19. Jh. Eigentum der Familie von Barnekow, die dort einen von wenigen Katen umgebenen Wohnhof besaß. 1820 allodifiziert; 1817 wurd auf der Feldmark des Ortes eine 1835 wieder eingegangene Ziegelei angelegt.
GUTSHOF
Gutspark: Der hinter dem um 1900 erneuerten Gutshaus liegende Park scheint ursprünglich eine quadratische Barockanlage mit Quartiereinteilung gewesen zu sein, der später nach Nordwesten eine unregelmäßig begrenzte Anlage im englischem Stil angefügt wurde.
Der Park ist 1945 zum größten Teil abgeholzt worden, in dem ehemaligen Barockteil stehen noch einige über 200jährige Rüstern (Ulmus glabra) und als Begrenzung ebenso alte Kastanien (Aesculus hippocastanum), in dem englischen Teil eine Blutbuche (Fagus silvatica atropurea), eine Platane (Platanus acerifolia) und eine Esche (Fraxinus excelsior) von je 150 Jahren. Offenbar ist mit dem Neubau des Herrenhauses auch eine Unterbauung des Parkes erfolgt, von der eine Kiefer (Pinus silvestris) und eine Scheinakazie (Robinia pseudoacacia) erhalten geblieben sind.
Zwei durch einen Graben verbundene Teiche bildeten den Kern der englischen Anlage. Im übrigen sind ehemalige Konturen heute nicht mehr festzustellen.
GROSS KUBBELKOW (C4)
Gemeinde: Sehlen / Ortsname: Slaw. ‘Kublikov’ (?), von einem PN., vgl. dazu auch poln. Kublowo (zum apoln. PN. Kubel).
Geschichtliche Nachrichten: 1314 ‘Cublikowe’ mit 9 steuerbaren Hakenhufen (PUB 2918). Im 14. Jh. im Besitz des Geschlechtes von Ralik, das den Ort 1375 an des Hospital St. Jürgen vor Rambin vertauschte (Grümbke, Mskr., S89f.). 1411 Verkauf von 4 Hufen ‘mit den dazugehörigen wüsten Hofstätten’ (v. Bohlen, 1853, II, Nr.83, S.80). 1532 10 Bauernhöfen mit insgesamt 8 Hufen Ackerbesitz und 2 wüste Kasten (Lrg. F. R.). 1599 10 Höfe mit unterschiedlichen Landbesitz bis zu 1½ Landhufe (St. A. Str. , Rep. II, S. 8, 2). 1695 1 Hof und 5 untertänige Bauern (Schwed. Matr., 15, 331; Schwed. Matr.-K., A V, 51). 17. Jh. Beginn des partiellen Wüstwerdens. 1795 den an die Pfarre in Bergenabzuführenden Kornzehnten für den Ort liefern erst ‘der Pensionarius des Hofes und Bauer Schlahn und danach, da dessen Hofe zum Hof gelegen war, nur der Hof’ (Pf. A. Bergen, Hebungsregister des Kirchspiels). 1885 das Gut und 4 abseits liegende Katen verzeichnet (Mbl. Bergen, Nr. 315).
Lage: im Grundmorönengebiet Mittelrügens / Ortsform: Weiler, später Einzelhof und abseits liegende Katen